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Stillförderung Schweiz

Weltstillwoche "Platz dem Stillen"

 

Die Weltstillwoche stand in der Schweiz unter dem Motto «Platz dem Stillen» und fand vom 14. bis zum 21. September 2013 statt. Mit der Kampagne wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Stillen nichts mit Ideologie zu tun hat und unsere Unterstützung verdient. Gerade aus Public-Health-Perspektive ist es nach wie vor wünschenswert und dringend, das Stillen in der Schweiz zu erleichtern und zu fördern.


  Die Weltgesundheitsorganisation, die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie und das Bundesamt für Gesundheit empfehlen einheitlich, Babys zu stillen. Viele Mütter sind motiviert, diese Empfehlung zu befolgen. Die Umsetzung im Alltag scheint jedoch nicht so einfach. In der Schweiz starten über 90% der Mütter mit dem Stillen, nach drei Monaten werden aber nur noch rund 55% der Säuglinge gestillt . Es bestehen signifikante Unterschiede bezüglich Sprachregionen und Bildungsstatus der Frauen. Die Ursachen für das relativ rasche Abstillen sind leider nicht im Detail bekannt, nicht zuletzt dürften aber mangelnde Unterstützung und gesellschaftliche Gründe eine Rolle spielen.

Es darf nicht vergessen werden, dass die heutigen Mütter – ob sie stillen oder nicht – unter einem enormen gesellschaftlichen Druck stehen. Wir sehen immer wieder, dass die Meinung der Öffentlichkeit, des Partners, des Freundeskreises und der Eltern schwer wiegt. Stillen ist dabei ein wichtiges Thema. Leider wird es viel zu oft in eine ideologische Ecke gestellt. Stillen ist sicher nicht der alles entscheidende Faktor für eine gesunde kindliche Entwicklung. Die gesundheitlichen Vorteile für Mutter und Baby sind aber mittlerweile sehr gut dokumentiert und sollten bei einem informierten Entscheid der Eltern mitberücksichtigt werden. Die Eltern sollten auch die Risiken der Flaschenernährung kennen.

Neben der (vermeintlich) eingeschränkten Flexibilität und Mobilität ist ein häufig genannter Grund für das frühe Abstillen die Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit durch die Mutter. In der Schweiz sind Stillpausen während der Arbeit grundsätzlich gesetzlich geschützt. Je nach Hierarchiestufe ist es für die Arbeitnehmerinnen jedoch oft schwierig, ihren Wunsch nach Weiterstillen oder Abpumpen der Muttermilch am Arbeitsort einzubringen. Durch den besseren immunologischen Schutz der Kinder und die höhere Arbeitszufriedenheit der Mütter wird aber nicht zuletzt auch die Wirtschaft vom Weiterstillen profitieren. Die Unternehmungen sind daher aufgerufen, stillenden Arbeitnehmerinnen den erforderlichen Platz zum Stillen zu geben (Zeit, Räumlichkeiten) und sie zu unterstützen.

Das Stillen ist ein natürlicher Vorgang, setzt aber relativ häufig auch einen Lernprozess von Mutter und Kind voraus. Bei entsprechender Beratung und Hilfestellung ist nahezu jede Mutter in der Lage, ihr Baby voll zu stillen. Es braucht daher in allen Regionen der Schweiz eine nahtlose und kompetente Unterstützung für frischgebackene Mütter und Väter. Hilfestellung bei Stillfragen bieten Stillberaterinnen, Hebammen, Mütterberaterinnen, Kinderärztinnen und -ärzte, Gynäkologinnen und Gynäkologen. Beratung von Mutter zu Mutter ist kostenlos auch bei den Beraterinnen der La Leche League Schweiz erhältlich.

Vom 14. bis zum 21. September 2013 sind verschiedene Veranstaltungen unter dem Motto «Platz dem Stillen» vorgesehen. Mit aufblasbaren Sesseln, die zum Stillen, Ausruhen und Verweilen einladen, werden in verschiedenen Schweizer Städten, Beratungsstellen, Praxen und Spitälern temporäre Stilloasen geschaffen (Sicherheitshinweis). Alle Aktivitäten im Rahmen der Stillwoche werden auf Facebook (www.facebook.com/stiftungstillen) publiziert. Die Stiftung stellt allen Personen, Verbänden und Unternehmen, die eigene Veranstaltungen planen, kostenlos aufblasbare Stühle und Postkarten zur Verfügung. Interessierte werden gebeten, ihre Veranstaltung frühzeitig anzumelden. Auf Anfrage vermittelt die Stiftung auch Fachpersonen für Interviews oder Tagungen.

Die Weltstillwoche wird von der Schweizerischen Stiftung zur Förderung des Stillens in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen IBCLC (BSS), der La Leche League Schweiz, dem Schweizerischen Verband der Mütterberaterinnen (SVM), dem Schweizerischen Hebammenverband (SHV) und der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) durchgeführt. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und die Medela AG, Baar, unterstützen diese finanziell.

 










 
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